Wärmewende im urbanen Raum
Biomethan, Solarthermie und Fernwärme in Hamburg
Die Baugenossenschaft Hamburg Wohnen e.g. und Hansewerk Natur haben in der Energieversorgung der rund 1.600 Wohn- und Gewerbeeinheiten im Quartier „Stellinger Linse" ein neues Kapitel eingeläutet.
Im Februar 2023 wurde das neue hocheffiziente Bockheizkraftwerk (BHKW) mit einer elektrischen Leistung von 1.560 kWel und einer thermischen Leistung von 1.600 kWth in Betrieb genommen. Aus klimaneutralem Biomethan erzeugt es bis zu 11.700 Megawattstunden (MWh) Strom und 12.000 MWh Wärme im Jahr. Zum Energiemix gehören außerdem Solarthermie-Anlagen mit einer Kollektorfläche von rund 1.200 Quadratmetern. Die Anlagen wandeln Sonnenergie in Wärme um, die zur Versorgung der angeschlossenen Haushalte genutzt wird – voraussichtlich etwa eine Wärmemenge von 525 Megawattstunden (MWh) pro Jahr.
Energieerzeugung vor Ort
Um möglichst viel der erzeugten Wärme direkt vor Ort nutzen zu können, hat HanseWerk Natur zudem Wärmespeicher installiert. Diese können erzeugte Wärme zwischenspeichern, wenn kein Bedarf besteht und später wieder abgeben, wenn die Wärme gebraucht wird, zum Beispiel in den Abendstunden. BHKW und Solarthermie-Anlagen produzieren über 70 Prozent der benötigten Wärme lokal im Quartier. Die restlichen, saisonal bedingten rund 30 Prozent kommen aus dem Wärmenetz „Verbund West“ von HanseWerk Natur. Auch der Verbund West soll bis 2030 vollständig klimaneutral werden.
Die CO2-Emission im Quartier wird bei etwa 40 Gramm pro Kilowattstunde Wärme liegen und damit deutlich unter einem Erdgas- oder Heizölkessel mit rund 240 beziehungsweise 310 Gramm CO2 pro erzeugter Kilowattstunde Wärme. Mit der klimaschonenden Quartierslösung in der Stellinger Linse haben HanseWerk Natur und die Baugenossenschaft Hamburger Wohnen die CO2-Emissionen um 75 Prozent gesenkt. 1.260 Tonnen CO2 werden dank der Umstellung jährlich eingespart.