B-Plan Kräuterpark in Stolpe
Klimaneutral heizen mit kalter Nahwärme
In Stolpe – einer Gemeinde im Kreis Plön – erhält das Neubaugebiet Kräuterpark eines der innovativsten und effizientesten Wärmeversorgungssysteme. Ein Feld mit 22 Erdwärmesonden liefert kalte Nahwärme, die über ein Niedrigtemperaturnetz in die Häuser gelangt – zum Heizen und zur Warmwasserversorgung.
Initiatoren sind die Gemeinde Stolpe und die Landgesellschaft Schleswig-Holstein mbH, die die Flächen gemeinsam mit HanseWerk Natur erschließen.
Wie funktioniert kalte Nahwärme?
Geothermische Sonden bringen die Wärme im Netz auf rund 5 bis 13 °C. Wärmepumpen in den Häusern heben die Temperatur auf das richtige Niveau für Fußbodenheizung und Dusche an.
Dem Wasser-Glycosol-Gemisch im Netz wird Wärme entzogen und gelangt über den rund 3 °C kälteren Rücklauf zurück.
HanseWerk Natur stattet jedes neue Haus im Wohngebiet mit einer Hausanschlussleitung und einer Wärmepumpe mit Puffer- und Warmwasserspeicher aus. Wir versorgen die Wärmepumpen mit Grünstrom für eine klimaneutrale Wärmeversorgung und kümmern uns um Wartung und Instandhaltung.
So wird im Vergleich zu klassischen Wärmenetzen bis zu sechs Mal weniger Energie benötigt. Dank der Grünstromnutzung ist der CO2-Ausstoß gleich Null. Bis zu 60 Tonnen CO2 pro Jahr sparen wir im Vergleich zu einer erdgasbetriebenen Wärmeversorgung.
Was macht kalte Nahwärme so effizient?
Das Wärmenetz liegt in rund 1 m Tiefe – dort speichert der Boden Wärme bis in die Heizperiode hinein. Auf dem Weg zum Haus erwärmt sich die Flüssigkeit also weiter. Das spart eine Menge Energie im Vergleich zu einer Erdsonde im eigenen Garten. Das Wärmenetz hat also keine Netzverluste wie bei herkömmlicher Fernwärme, sondern sogar Transmissionswärmegewinne.
Ein zweiter Effizienz-Effekt: Im Sommer lassen sich Wohnräume mit kalter Nahwärme um rund 2 °C herunterkühlen. Den Räumen entzogene Wärme wird in das Wärmenetz eingespeist und für Warmwasser genutzt. Möglich macht´s ein speziell entwickeltes Konzept mit bidirektionalem Vor- und Rücklauf nach dem Vorbild der von E.ON entwickelten EctogridTM-Technologie.
Der Startschuss für die Arbeiten fiel im Frühjahr 2022, die Fertigstellung ist für Herbst 2023 geplant.